Von der Odyssee, das Original eines Musikstücks auf Youtube zu finden
In diesen besinnlichen Feiertagen scheint die Welt fast still zu stehen. Doch auf das unermüdliche Wirken dreierlei Dinge ist stets verlass: Der Wahnsinn, die Dummheit und die daraus resultierende Wut wegen dieser beiden Geißeln der Menschheit, die sich bei denen einstellt, die noch nicht ins Delirium gefallen sind. Z.B. möchte man ein schönes Musikstück bei Youtube finden und stellt nach ein paar Seiten fest, dass einem von den Wörtern »cover« und »remix« allmählich übel wird. Man realisiert, dass man sich durch Unmengen von Exkrementen wühlt und bemüht ist, nicht an seinem eigenen Erbrochenen zu ersticken. Alles ist voll von Videos, die den krankhaften Selbsdarstellungsdrang von Menschen dokumentieren, die sich vor eine Webcam setzen und sich dabei an Musikstücken vergehen. Darunter beteuern sie dann in der Video-Beschreibung, dass die Aufnahme nicht so gut sei, sie heiser seien, und es im Grunde nur Abfall ist. Und so fragt man sich dann, einem Schlaganfall nahe und mit Wuttränen in den Augen, wieso um alles in der Welt, sie ihre Ausscheidungen, die zum Teil schon an Videobotschaften der Taliban an den Westen erinnern lassen, zur Schau stellen. Ob es sich nun um reine Boshaftigkeit handelt, um unaufgearbeitete Konflikte in der analen Phase oder das Bedürfnis, von anderen Verprügelt zu werden; letztendlich hilft nur eins, um nicht völlig abzudrehen: ausmachen und bis zur Besinnungslosigkeit in ein Kopfkissen schreien.
minuseinshocheinhalb am 25. Dezember 11
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